Dämpfer für die Baubranche in Deutschland zum Ende des vergangenen Jahres: Im November verbuchte das Bauhauptgewerbe preis- und kalenderbereinigt 7,1 Prozent weniger Bestellungen, sowohl im Vergleich zum Vorjahresmonat als auch im Vergleich zum Oktober 2021.
Weil die Baupreise stark gestiegen sind, lag der Auftragseingang im November mit rund 7,2 Milliarden Euro nominal jedoch um 4,7 Prozent über dem Wert von November 2020, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Nachfrage nach Bauleistungen war schon vor der Corona-Krise groß, Baustoffe haben sich wegen großer weltweiter Nachfrage zuletzt teils erheblich verteuert.
Nach Berechnungen der Wiesbadener Behörde fällt die Bilanz für die Branche aufs Jahr gesehen positiv aus: Von Januar bis einschließlich November des vergangenen Jahres stiegen die realen Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,3 Prozent.
Gutes Polster
«Für das laufende Jahr ist dies ein gutes Auftragspolster», befand der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller. «Da wir davon ausgehen, dass sich die Lieferengpässe bei Vorprodukten im Laufe des ersten Halbjahres beruhigen werden, sind wir für die Produktion 2022 nach wie vor optimistisch. Wir gehen weiter von einem nominalen Umsatzplus von 5,5 Prozent, real von 1,5 Prozent aus.»
Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) sowie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau). Nach Angaben der Bauindustrie war der Wirtschaftsbau zuletzt der Treiber für die Baukonjunktur. «Während die Nachfrage nach Wohnraum im November 2021 deutlich zurückgegangen ist, wurde für den Wirtschaftsbau ein starker Anstieg ausgewiesen. Hier scheinen insbesondere steigende Investitionen der Bahn eine Rolle zu spielen», erklärte Müller.
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