Manchmal reicht es aus, eine Dichtung auszutauschen, damit die Fenster nicht mehr undicht sind – oder die Einstellung des Fensters zu korrigieren. Doch manchmal sind aufwendigere Maßnahmen nötig. Hier einige Tipps der Verbraucherzentrale, damit Eigentümer leichter entscheiden können, wann es sinnvoll ist, das komplette Fenster zu tauschen – und wann nicht.
Flammen-Test zeigt, ob die Fenster beschichtet sind
Wichtig für die Entscheidung ist, zunächst abzuklären, ob die Fenster eine Wärmeschutzverglasung haben oder nicht. Wurden sie vor 1995 eingebaut, ist dies in der Regel nicht der Fall. Das Datum steht meist auf dem Distanzhalter zwischen den Scheiben. Alternativ kann man aber auch anders herauszufinden, ob die Scheiben eine Beschichtung haben.
Dabei hilft ein einfacher Test:
- Halten Sie ein Feuerzeug vor die Fensterscheibe.
- Betrachten Sie das Spiegelbild.
- Erscheint in einem der vorderen Spiegelbilder die Flamme verfärbt, hat das Fenster bereits eine Wärmeschutzverglasung. Denn die Metall-Bedampfung im Inneren der Scheibe reflektiert das Licht anders als Scheiben ohne diese Beschichtung, erklären die Verbraucherschützer.
- Ist die Flamme in einem der hinteren Spiegelbilder verfärbt, handelt es sich demnach um eine Sonnenschutzverglasung.
Sollte das Fenster keine Wärmeschutzverglasung haben, kann über die Scheibe Wärme verloren gehen. Das spricht für einen Austausch – allerdings muss auch dann nicht immer das gesamte Fenster erneuert werden.
Die Fenster oder nur die Verglasung – was muss erneuert werden?
Wenn der Rahmen dicht schließt und noch in Ordnung ist, kann es ausreichen, nur die Verglasung zu erneuern. Dies sei den Verbraucherschützern zufolge günstiger als ein kompletter Fenstertausch. Und es hat noch einen Vorteil, wenn man nur die Verglasung erneuert: Dadurch ändert sich am äußeren Erscheinungsbild nichts – gerade bei älteren Gebäuden entscheidend.
Für neue Fensterflügel mit modernerer Verglasung muss allerdings der Rahmen stabil genug und die Fensterbeschläge intakt sein. Außerdem darf der Rahmen eben nicht verzogen, morsch, verrostet oder anderweitig beschädigt sein. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, sollte man Fenster komplett tauschen.
Energetische Sanierung: Schritt für Schritt vorgehen
Bevor Eigentümer eine solche Maßnahme durchführen lassen, sollten sie sich aber ausführlich von einem unabhängigen Fachmann beraten lassen. Denn zum einen sollten die Fenster zu den eigenen Bedürfnissen und baulichen Gegebenheiten passen. Zum anderen ist ein Fenstertausch nicht immer der erste Schritt, wenn es um eine energetische Sanierung geht.
Wenn die Außenwände eines Gebäudes zum Beispiel bisher nicht gedämmt sind, ist es in der Regel finanziell und energetisch lohnenswerter als ein Fenstertausch, zunächst die Fassade abzudichten. Am besten kalkuliert man also vorher, was welche Maßnahme kostet – und lässt sich von einem Fachmann beraten, wann welcher Schritt am besten ansteht.
Tipp: Bei den Sanierungsmaßnahmen sollte man den Rollladenkasten nicht vergessen – also entweder den alten mit einer ausreichend dicken Wärmedämmung versehen oder einen neuen, gedämmten Kasten einbauen.