Früher wurden die Eigenschaften von Böden und Fels in Bodenklassen eingeteilt – nach einer alten Norm (DIN 18300). Doch dies hat sich mit der Neuerung der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) vor einigen Jahren geändert. 

«Der Boden wird nach aktueller technischer Norm in Homogenbereiche aufgeteilt», erklärt Marc Ellinger, Bausachverständiger im Verband Privater Bauherren (VPB). Dies soll abbilden, dass der Boden auf einer größeren Baustelle durchaus verschiedenartig sein kann, «und zwar dermaßen, dass nicht für die ganze Baustelle die gleichen Kalkulations- und Konstruktions-Grundlagen gelten», so Ellinger. 

Um ein detailliertes Bild vom eigenen Bauland zu erhalten, können Bauherren über ein Baugrundgutachten nachdenken. Das Gutachten kann dabei helfen, mögliche Kosten und Risiken bei der Planung einer Immobilie frühzeitig zu erkennen. Zudem gibt es Auskunft darüber, ob der Boden auf dem Grundstück tragfähig ist oder nicht.

Bei problematischen Böden Kosten abwägen

«Besonders tragfähige und gut geeignete Böden für den Hausbau sind Kies- und Sandböden mit guter Verdichtung sowie tragfähige Lehmböden», sagt Erik Stange. 

Doch manche Böden können für Baufirmen und Bauherren zur Herausforderung werden. Problematisch sind etwa weiche, organische Böden wie Torf oder bindige Böden mit hoher Wasseraufnahme. Denn sie können die Stabilität des Bodens beeinträchtigen, erklärt Stange. Liegt der Grundwasserspiegel etwa sehr hoch, kann es Stange zufolge schwierig werden, einen Keller zu bauen. 

Solche Herausforderungen lassen sich in der Regel beheben – oft ist dies mit Mehrkosten verbunden. In so einem Fall sind etwa aufwendige Abdichtungen und Drainagesysteme erforderlich, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden, so Stange.

Letztendlich ist es also auch eine Kostenabwägung, welche Schritte sinnvoll sind. «Sollte es sich herausstellen, dass ein Grundstück mit extrem schwierigem Baugrund erworben wurde, sollte man gut überlegen, ob es nicht besser wäre dieses Grundstück wieder zu veräußern», so Marc Ellinger.