Der Immobilienkonzern LEG profitiert weiter vom Wohnungsmangel in vielen deutschen Städten. Gestiegene Mieten und eine deutlich gesunkene Leerstandsquote ermöglichten es dem Konzern, das Ergebnis erneut deutlich zu steigern, wie LEG-Chef Lars von Lackum am Dienstag berichtete.
Außerdem sorgte eine Neubewertung des Immobilienbestands für einen Wertzuwachs im ersten Halbjahr von 1,1 Milliarden Euro oder 7,5 Prozent.
Im zweiten Quartal wuchs der operative Gewinn der LEG im Jahresvergleich um 13,4 Prozent auf 114,1 Millionen Euro. Die Miete auf vergleichbarer Fläche stieg im Berichtszeitraum um 3,5 Prozent auf durchschnittlich 6,09 Euro pro Quadratmeter. Für die kommenden Jahre sei das Ziel ein Mietwachstum von 2,5 bis 3 Prozent, sagte der LEG-Chef. Vor allem in den Großstädten legen die Mieten schon seit Jahren zu, inzwischen ziehen sie aber auch in vielen mittelgroßen Städten kräftig an.
Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern nun damit, dass der operative Gewinn aus dem laufenden Geschäft am oberen Ende der prognostizierten Bandbreite von 410 bis 420 Millionen Euro liegen wird. Im Vorjahr hatte LEG einen operativen Gewinn von rund 383 Millionen Euro erzielt.
Aufmerksam verfolgt die LEG den erneuten Anlauf von Vonovia zur Übernahme der Deutsche Wohnen. Die LEG stehe bereit, Wohnungen zu kaufen, von denen sich die beiden Wettbewerber im Zuge eines möglichen Zusammengehens trennen könnten. «Natürlich wäre das etwas, an dem wir großes Interesse hätten», sagte Lackum. Ob die Wohnungen tatsächlich auf den Markt kommen, könne er nicht sagen.
Im neuen Angebot für die Deutsche Wohnen, das voraussichtlich noch im August vorgelegt werden soll, will Vonovia den Preis je Aktie um einen Euro auf 53 Euro aufstocken. Damit wäre Deutsche Wohnen insgesamt 19 Milliarden Euro wert. Sollte die Übernahme klappen, dann könnten zur Finanzierung auch weitere 25.000 Wohnungen verkauft werden.
Vom katastrophalen Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wurden nach Konzernangaben etwa 200 der insgesamt rund 145 000 Mietwohnungen des Konzerns beschädigt – vor allem in Bad Neuenahr/Ahrweiler. Insgesamt 35 Wohneinheiten seien noch nicht wieder bewohnbar. «Die finanziellen Belastungen der LEG durch das Hochwasser sind gering, da wir umfassend gegen Elementarschäden versichert sind», sagte Lackum.
Der Konzern tue derzeit alles, um den Mieterinnen und Mietern an den betroffenen Standorten bald wieder ein lebenswertes Zuhause zu bieten. Die LEG-Stiftungen hätten außerdem einen Hochwasser-Nothilfefonds für Betroffene, die Hab und Gut in den Fluten verloren, in Höhe von vorerst 250.000 Euro aufgelegt.
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