Das Bauhauptgewerbe in Deutschland hat im April dieses Jahres neue Aufträge im Wert von 7,9 Milliarden Euro erhalten. Das war nach Angaben des Statistischen Bundesamtes der höchste jemals registrierte Wert für einen April und bedeutete eine Steigerung um 7,0 Prozent zum Vorjahresmonat.
Bereinigt um die Preissteigerungen blieb eine reale Steigerung des Volumens um 4,1 Prozent, wie die Statistikbehörde am Freitag berichtete. In den ersten vier Monaten dieses Jahres hat der reale Wert der Bestellungen damit um 1,2 Prozent zugelegt.
Auch die Umsätze lagen im April mit 7,94 Milliarden Euro um 2,3 Prozent über dem Wert aus dem Vorjahr. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) in Berlin verwies aber darauf, dass in den ersten vier Monaten zusammen erst 24,4 Milliarden erlöst worden seien – und damit 5,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Sorgen bereite zudem die Nachfrage im Straßenbau, weil sich die Kommunen in ungesicherter Finanzlage mit Aufträgen zurückhielten und den bestehenden Investitionsstau von rund 30 Milliarden Euro verlängerten.
Wichtige Baustoffe wie Holz, Stahl und Kunststoffe würden immer teurer und ihre Lieferung problematischer, klagte der ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. «Das Umsatzplus im April hätte höher ausfallen können, wenn nach der Witterung nicht auch noch der Materialmangel viele Baufirmen ausgebremst hätte», erklärte auch der Vizepräsident Wirtschaft des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim Lorenz. Fehlendes Baumaterial werde auch im Mai die Bautätigkeit behindern. Zudem trügen viele Firmen zusätzliche Risiken durch die stark gestiegenen Preise der Vorprodukte. «Wenn bei langlaufenden Projekten keine Preisgleitung vereinbart wurde, trägt man das Risiko als Bauunternehmer allein.»
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