Die Fließen, die Badewanne, das Waschbecken: Badezimmer in der Mietwohnung oder im übernommenen Haus entsprechen nicht immer dem persönlichen Geschmack. Komplett herausreißen müssen sie das Bad dann nicht unbedingt. Auch kleine Veränderungen können einen Unterschied machen.
Die wichtigsten Tipps – von Accessoires bis zur Tapete:
1. Frische Farbe für die Wand
Der einfachste Weg, dem Badezimmer ein neues Aussehen zu verleihen, ist Farbe. «Helle Wandfarben lassen den Raum größer und luftiger wirken», sagt Mareike Hermann von der DIY Academy in Köln. Weiß ist natürlich ein Klassiker. Doch auch helle Naturtöne oder Pastellfarben sind eine Option. Ist das Bad ohnehin groß, kann man sich auch an dunkle und grellere Farben wagen. Bei kleinen Badezimmern sind sie hingegen keine gute Idee. Denn sie können den Raum optisch verkleinern.
Und was ist gerade angesagt? Trendforscher und Designexperte Frank Reinhardt beobachtet eine Rückkehr von Beige- und Grüntönen. Vermehrt seien zudem «mutige, weich interpretierte Gelb- oder Rottöne» zu sehen.
Unabhängig von der Farbwahl: Wer das Bad neu streichen will, greift am besten zu Feuchtraumfarben wie Latexfarben, Silikatfarben oder bestimmten Dispersionsfarben. Eine Alternative: eine neue Tapete fürs Bad. Mareike Hermann empfiehlt Glasfaser-, Vlies- oder Vinyltapeten, die waschbeständig oder hochwaschbeständig sind und Feuchtigkeit vertragen.
2. Neuer Anstrich für die Fliesen
Ihr Bad ist wandhoch gefliest? Auch wenn Sie sich an der Optik sattgesehen haben, müssen Sie das Bad nicht unbedingt neu fliesen lassen. Sie können die Fliesen auch mit spezieller Fliesenfarbe streichen, sie lackieren oder mit Rollputz verputzen.
Die DIY Academy beschreibt letzteres in diesen Schritten:
- Fliesen mit Schwamm und Reiniger abwaschen: Die Fliesen müssen sauber, fettfrei und trocken sein, damit man loslegen kann.
- Fliesenfugen füllen: Mit einem Kunststoffspachtel gleichmäßig Füllmasse auftragen, um die unebene Fläche von Fliesen und Fugen auszugleichen.
- Grundierung mit einer Schaumstoffrolle auftragen.
- Rollputz aufrollen: Den Putz langsam aufrühren und mit einer Kurzflor- oder Effektrolle auftragen.
- Verputzte Fläche versiegeln: Eine seidenmatte, transparent trocknende Versiegelung mit der Schaumstoffwalze gleichmäßig auf die Oberfläche auftragen.
Wichtig: Diese Veränderungen vorab immer mit dem Vermieter absprechen. Sie können nicht rückgängig gemacht werden.
Wieder entfernt werden können hingegen Wandpaneele aus wasserfestem Holz, so Reinhardt. «Auch Klickfliesen lassen sich einfach und reversibel auf die vorhandenen Fliesen aufbringen.» Allerdings verkleinert jede zusätzliche Schicht das Bad.
3. Wohnlichkeit fürs Bad
Ihr alter Fliesenboden gefällt Ihnen nicht mehr, ihr Bad wirkt kalt und ungemütlich? Dann macht Feuchtraumlaminat es womöglich etwas wohnlicher.
Eine andere Option: Fliesenpaneele, die die haptischen Strukturen und Farben von Holzböden nachahmen. Sie werden wie Laminat versetzt verlegt, aber weil es Fliesen sind, geklebt und verfugt. Entweder auf dem bisherigen Fliesenboden (Fliese auf Fliese). Oder man reißt den bisherigen Boden raus und verlegt die Fliesen auf dem Estrich. Ein Nachteil: Rückbaubar ist das Ganze nicht.
Will man nicht ran an den bisherigen Bodenbelag, kann manchmal auch ein neuer Badteppich helfen, frische Akzente zu setzen. Die Stücke gibt es schließlich in allen denkbaren Varianten – rund, eckig, in Blockfarben oder schlicht und einfarbig.
4. Mit Licht und Spiegeln arbeiten
Licht ist ein Wohlfühlfaktor im Bad. Und für ein wohnliches Ambiente braucht man mehrere Lichtquellen: Neben der Deckenleuchte und den Spiegelleuchten sollte man also weitere Bereiche des Badezimmers beleuchtet oder mit indirektem Licht versehen.
Und auch Spiegel können einen Unterschied machen. «Große Spiegel, insbesondere großflächige, erweitern den Raum über dem Waschtisch», sagt Mareike Hermann. Sie reflektieren nicht nur das Licht, sondern erzeugen auch das Gefühl von zusätzlichem Raum. Einen ähnlichen Effekt haben Spiegelschränke und Spiegelfliesen.
Spiegel mit LED-Rahmen liegen im Trend, da sie blendfreies, helles Licht am Waschtisch erzeugen. Dimmbare Varianten lassen sich von Warmweiß über Neutralweiß bis hin zu Tageslichtweiß einstellen. Dadurch können sie an die jeweilige Tageszeit und Nutzung des Bades angepasst werden.
5. Unaufgeräumten Bädern einen Korb geben
Cremedosen, Make-up-Tiegel, Seifen, Haarklammern: Im Bad muss oft allerlei Kleinkram Platz finden. Ein schmales Hängeregal an der Wand und kleine Körbe und Schalen am Waschbecken oder Badewannenrand helfen bereits, die wichtigsten Utensilien zu verstauen. Überhaupt Körbe: aus Holz, Rattan, Stoff oder Metall fügen sie sich je nach Designvorliebe gut in das Gesamtbild ein.
Auch Badmöbel können einen Unterschied machen. Gerade in kleinen Bädern ist eine aufgeräumte Optik wichtig, deshalb empfiehlt Hermann: «Nicht zu voll stellen. Lieber weniger Möbel mit geschlossenen Fronten wählen.»
Ein Möbel-Tipp von Trendforscher Reinhard: «Produkte für die Terrasse eignen sich auch gut im Bad.» Denn sie kommen mit der Luftfeuchtigkeit dort zurecht. Und auch Pflanzen lassen sich einbinden – ob im Regal oder als hängender Pflanzenkorb. Ein Vorteil: Sie verbessern gleichzeitig die Raumluft.
6. Einzelne Sanitärobjekte austauschen
Nicht nur aus ästhetischen, sondern auch aus hygienischen Gründen ist es sinnvoll, im Laufe der Zeit die Sanitärobjekte auszutauschen, empfiehlt Reinhardt. Also etwa vom alten Klo zum spülrandlosen WC mit Wassersparfunktion zu wechseln.
Doch auch kleinere Umbauaktionen können einen Unterschied machen: An der Dusche lassen sich optische Verbesserungen etwa durch den Austausch der Abtrennung erreichen: «Feste oder bewegliche Duschtrennwände und -türen aus klarem Glas lassen den Raum großzügiger wirken», so Reinhardt.
Wer neue, bleibende Sanitäreinrichtungen plant, benötigt allerdings die Zustimmung des Vermieters.
Und: Die Planung und Montage der wasser- und stromführenden Badinstallationen sollten immer professionelle Handwerker übernehmen. «Das schreibt nicht nur die Trinkwasserverordnung vor, sondern ist vor allem in Mietwohnungen aus Haftungsgründen unerlässlich», sagt Reinhardt.